PFAS in Feuerlöschern – Wann Sie handeln müssen
Fluorhaltige Schaumlöschmittel mit PFAS stehen wegen ihrer Umwelt- und Gesundheitsgefahren zunehmend in der Kritik. EU-weite Regelungen führen derzeit schrittweise zu einem Verbot dieser Stoffe. In diesem Beitrag erfahren Sie, was PFAS in Feuerlöschern sind, welche Fristen für Austausch und Entsorgung gelten, wie Sie betroffene Produkte erkennen – und welche fluorfreien Alternativen sich anbieten.
PFAS in Feuerlöschern – Warum sie ein Problem sind
Feuerlöschschäume mit PFAS (per- und polyfluorierte Alkylsubstanzen) galten lange als effektiv – doch ihre Risiken sind erheblich. Die Chemikalien sind extrem langlebig, gesundheitsschädlich und umweltbelastend. Sie reichern sich im Boden und Grundwasser an und lassen sich kaum wieder entfernen.
Gesundheits- und Umweltrisiken von PFAS:
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🌍 kaum abbaubar (persistent)
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💧 Belastung von Trinkwasser und Böden
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🧬 möglicherweise krebserregend
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🧒 Einfluss auf Fortpflanzung und kindliche Entwicklung
Gerade bei Brandeinsätzen oder Tests mit PFAS-haltigem Löschschaum gelangen die Stoffe direkt in die Umwelt. Deshalb treibt die EU das schrittweise Verbot dieser Substanzen massiv voran.
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Was sind PFAS – und wo kommen sie vor?
PFAS (poly- und perfluorierte Alkylsubstanzen) sind eine Gruppe von über 10.000 Industriechemikalien. Sie finden sich unter anderem in:
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Outdoor-Bekleidung
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Pfannen und Verpackungen
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Feuerlöschmitteln – insbesondere in AFFF-Schaum (Aqueous Film Forming Foam)
In Schaumlöschern sorgen sie für Fett-, Wasser- und Schmutzabweisung – doch zum Preis schwerwiegender Umweltprobleme.
📌 Beispiel: Der Lambertus-See bei Düsseldorf ist bekannt für seine PFAS-Belastung durch Löschschaum-Einträge.
Welche Fristen gelten für den Austausch PFAS-haltiger Löschmittel?
Die wichtigsten gesetzlichen Grundlagen sind:
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das Stockholmer Übereinkommen
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die EU-POP-Verordnung
Zentrale Übergangsfristen:
📅 Bis 4. Juli 2025:
Verwendung in bestehenden Anlagen noch erlaubt – aber nicht zu Übungszwecken. Einsatz nur, wenn das Löschwasser aufgefangen und entsorgt wird.
📅 Ab April 2026:
Weitere Einschränkungen für Substanzen wie PFHxA, PFHxS und deren Vorläufer.
📅 Ab 2029:
Einschränkungen für öffentliche Feuerwehren und zivile Flughäfen bei Schulungen.
Schon heute verboten:
Bestimmte PFAS dürfen nicht mehr verkauft werden, z. B. bei Überschreitung der Grenzwerte für PFOA oder C9–C14 PFCA.
👉 Unser Tipp: Beginnen Sie jetzt mit der Umstellung, um Bußgelder und Haftungsrisiken zu vermeiden.
So erkennen Sie PFAS in Feuerlöschern
Die Kennzeichnung ist oft nicht eindeutig. Trotzdem gibt es Hinweise, auf die Sie achten sollten:
PFAS-haltige Schaumlöscher erkennen Sie an:
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Bezeichnungen wie AFFF, Fluor-Tensid, perfluoriert, PFOA, PFOS, C6, C8, C9–C14-PFCA
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Verwendungszweck: Brandklasse B (brennbare Flüssigkeiten)
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Technische Datenblätter / Sicherheitsdatenblätter
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Rückfrage beim Hersteller oder Lieferanten
📋 Tipp:
Erstellen Sie ein Verzeichnis aller Schaumlöscher in Ihrem Unternehmen. So sichern Sie sich rechtlich ab und behalten den Überblick für die Umstellung.
PFAS-haltige Feuerlöscher austauschen – So gehen Sie vor
Ein Austausch ist mehr als nur ein technischer Tauschgerät gegen Gerät. Er erfordert Planung und Dokumentation:
5 Schritte zur Umstellung:
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Identifikation der PFAS-haltigen Schaumlöschmittel
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Dokumentation von Mengen, Standorten, Kennzeichnungen
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Reinigung der Löschtechnik – PFAS haften an Oberflächen!
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Ersatz durch fluorfreie Alternativen (FFF)
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Entsorgung als Sondermüll mit Nachweisführung
💡 Wichtig: Lassen Sie sich die ordnungsgemäße Entsorgung von der Fachfirma schriftlich bestätigen.
Welche Alternativen gibt es zu PFAS?
Fluorfreie Schaumlöschmittel – sogenannte FFF (Fluorine Free Foam) – bieten mittlerweile eine echte Alternative für viele Anwendungsbereiche:
Geeignet für:
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Brandklasse A (feste Stoffe wie Papier, Holz, Textilien)
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Brände mit niedriger Flüssigkeitstemperatur
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Ausbildungs- und Übungszwecke
Auch bei komplexen Risiken – z. B. chemische Industrie, Tanklager, Flughäfen – gibt es inzwischen zugelassene FFF-Produkte. Wichtig ist der Nachweis der Eignung über zugelassene Prüfverfahren.
Fazit: Jetzt handeln – PFAS in Feuerlöschern bald verboten
Das Ende fluorhaltiger Löschmittel ist beschlossen. Unternehmen müssen jetzt handeln, um Fristen einzuhalten und sich rechtlich abzusichern. PFAS in Feuerlöschern sind nicht nur ein Umweltproblem – sondern auch ein Risiko für Ihre Betriebssicherheit, Ihre Mitarbeitenden und Ihre Reputation.
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