Lärm im Büro: Ursachen, Folgen und effektive Maßnahmen

Ein ruhiges Arbeitsumfeld ist entscheidend für Konzentration und Wohlbefinden. Doch viele Büroangestellte sind täglich Lärm ausgesetzt – von Gesprächen und Telefonklingeln bis hin zu Drucker- und Tastaturgeräuschen. Tatsächlich gilt Lärm als einer der größten Stressfaktoren im Büroalltag und kann die Produktivität erheblich beeinträchtigen.
Was ist Lärm im Büro?
Lärm wird individuell unterschiedlich wahrgenommen, doch gewisse Lärmquellen sind besonders verbreitet:
- Gespräche: Vor allem laute Telefonate oder Besprechungen in offenen Bürokonzepten sind problematisch.
- Technische Geräte: Drucker, Klimaanlagen und Tastaturen erzeugen permanente Hintergrundgeräusche.
- Telefonklingeln & Benachrichtigungen: Ständige Unterbrechungen durch E-Mails oder Messenger-Dienste lenken stark ab.
- Laufwege und Türen: Gehgeräusche und zufallende Türen sorgen für unruhige Arbeitsbedingungen.
- Außengeräusche: Verkehr oder Baustellenlärm beeinflussen vor allem Büros mit großer Fensterfront.
Schon ein Pegel von 45 bis 55 dB(A) – vergleichbar mit einer leisen Unterhaltung – kann die Konzentration erheblich beeinträchtigen. Laut der Technischen Regel für Arbeitsstätten ASR A3.7 sollte für geistig anspruchsvolle Tätigkeiten ein Maximalwert von 55 dB(A) nicht überschritten werden.
Wie wirkt sich Lärm im Büro auf die Gesundheit aus?
Lärm ist nicht nur ein Produktivitätskiller, sondern kann auch langfristige gesundheitliche Folgen haben:
Kurzfristige Auswirkungen:
- Konzentrationsprobleme: Durch ständige Unterbrechungen steigt die Fehlerquote.
- Erhöhter Stress: Der Körper setzt vermehrt Stresshormone wie Cortisol frei.
- Kopfschmerzen & Erschöpfung: Dauerlärm kann zu Verspannungen und schnellerer Ermüdung führen.
Langfristige Folgen:
- Chronischer Stress: Längere Lärmexposition erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.
- Schlafstörungen: Wer im Job dauerhaft Lärm ausgesetzt ist, hat oft Probleme, abends zu entspannen.
- Burnout & Depressionen: Anhaltender Lärm steigert das Risiko psychischer Erkrankungen.
Tipp: Noise-Cancelling-Kopfhörer oder leise Hintergrundmusik können helfen, störende Geräusche auszublenden.
Maßnahmen gegen Lärm im Büro
Es gibt verschiedene Strategien, um die Akustik am Arbeitsplatz zu verbessern:
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Bauliche Maßnahmen:
- Schallabsorbierende Materialien: Teppichböden, Akustikdecken und spezielle Wandpaneele dämpfen den Schall.
- Schallschutzwände: Stellwände reduzieren Direktschall und schaffen mehr Privatsphäre.
- Raumgestaltung optimieren: Pflanzen, Regale und Akustikpaneele brechen den Schall und reduzieren die Lärmverbreitung.
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Organisatorische Maßnahmen:
- Ruhezonen einrichten: Getrennte Bereiche für konzentriertes Arbeiten ohne Störungen.
- Besprechungsräume nutzen: Meetings sollten in separaten Räumen stattfinden, um andere nicht zu stören.
- Flexible Arbeitszeiten: Homeoffice oder Gleitzeit helfen, Stoßzeiten zu entzerren.
- Geräusche minimieren: Telefone auf Vibration stellen und laute Geräte wie Drucker in separate Räume auslagern.
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Individuelle Strategien:
- Lärmpausen einlegen: Regelmäßige kurze Pausen in ruhiger Umgebung helfen, das Stressniveau zu senken.
- Kommunikation im Team verbessern: Bewusstsein für Lärmquellen schaffen und respektvoll miteinander umgehen.
- Persönlicher Lärmschutz: Kopfhörer mit Geräuschunterdrückung oder Ohrstöpsel können helfen.
Tipp: Wer oft telefonieren muss, sollte Headsets mit Geräuschfilter nutzen oder separate Telefonräume aufsuchen.
Fazit: Bessere Akustik für mehr Produktivität
Lärm im Büro ist mehr als nur eine Unannehmlichkeit – er beeinträchtigt die Konzentration, steigert den Stress und kann langfristig die Gesundheit belasten. Unternehmen sollten deshalb gezielte Maßnahmen zur Verbesserung der Büroakustik ergreifen.
Bauliche Lösungen wie schallabsorbierende Materialien, organisatorische Anpassungen wie Ruhezonen und persönliche Strategien wie Noise-Cancelling-Kopfhörer können helfen, eine angenehmere Arbeitsatmosphäre zu schaffen.
Ein bewusster Umgang mit Lärm sorgt nicht nur für weniger Stress, sondern auch für eine gesteigerte Produktivität und eine bessere Zusammenarbeit im Team.
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