Elektrofahrzeuge am Arbeitsplatz: Sicherheit im Fokus der Elektromobilität

Elektrofahrzeuge am Arbeitsplatz sind längst keine Zukunftsmusik mehr: Ob für innerbetriebliche Transporte, auf dem Werksgelände oder für Dienstfahrten – die Elektromobilität erobert die Arbeitswelt im Sturm. Doch mit den Vorteilen kommen auch neue Risiken. Unternehmen stehen vor der Herausforderung, den sicheren Umgang mit diesen Fahrzeugen im Arbeitsalltag zu gewährleisten. Dieser Beitrag gibt einen praxisnahen Überblick über Gefährdungen, organisatorische Anforderungen und rechtliche Vorgaben.
Neue Technik – neue Risiken: Die Gefahren von E-Fahrzeugen
Elektrofahrzeuge unterscheiden sich technisch grundlegend von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor. Besonders die leistungsstarken Hochvolt-Batterien bringen neue Gefährdungen mit sich:
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Elektrische Risiken: Auch im ausgeschalteten Zustand kann Spannung anliegen. Ein versehentlicher Kontakt mit stromführenden Teilen kann lebensgefährlich sein.
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Brandgefahr: Beschädigte oder überhitzte Lithium-Ionen-Akkus sind schwer zu löschen und entwickeln hohe Temperaturen sowie toxische Rauchgase.
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Unfallrisiken: Das nahezu geräuschlose Fahren erhöht das Risiko von Kollisionen, insbesondere auf Betriebsgeländen. Akustische Warnsysteme sind daher essenziell.
Tipp: Führen Sie eine spezifische Gefährdungsbeurteilung für Elektrofahrzeuge am Arbeitsplatz durch. Die Arbeitsschutzexperten von KUECK Industries unterstützen Sie dabei gerne.
Organisation & Verantwortung von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz: Was Arbeitgeber wissen müssen
Sicherheit beginnt bei der Organisation. Arbeitgeber sind verpflichtet, die Nutzung und Wartung von E-Fahrzeugen strukturiert und sicher zu gestalten.
Unterscheidung: Nutzung vs. Arbeiten an Hochvoltsystemen
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Nutzung durch Mitarbeitende: Alle Beschäftigten müssen unterwiesen werden – zu Bedienung, Ladeeinrichtungen, Verhalten bei Störungen und Notfällen. Die Unterweisung ist zu dokumentieren und jährlich zu wiederholen.
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Arbeiten an Hochvoltsystemen: Diese dürfen ausschließlich von Elektrofachkräften oder besonders unterwiesenen Personen durchgeführt werden – ein Thema, das hier nicht vertieft wird.
Tipp: Neue Fahrzeuge erfordern neue Unterweisungen – denn nicht jedes Elektrofahrzeug funktioniert gleich!
Regelmäßige Prüfungen von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz: Pflicht statt Kür
Elektrofahrzeuge unterliegen den Vorschriften der Betriebssicherheitsverordnung (BetrSichV) und der DGUV Vorschriften 3 & 70. Die wichtigsten Prüfpflichten im Überblick:
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Prüfintervalle: Mindestens einmal jährlich, angepasst an die Gefährdungsbeurteilung.
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Prüfgegenstände: Fahrzeugtechnik, Batterien, Ladeeinrichtungen, Kabel.
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Dokumentation: Jede Prüfung muss schriftlich festgehalten und archiviert werden.
Notfälle: Richtig reagieren bei Bränden und Unfällen
Ein durchdachtes Notfallmanagement ist entscheidend – gerade bei E-Fahrzeugen:
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Erstellen Sie Notfallpläne und halten Sie Rettungskarten (Rescue Sheets) im Fahrzeug bereit.
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Schulen Sie Mitarbeitende regelmäßig im Verhalten bei Bränden und technischen Defekten.
Verhalten im Brandfall:
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Leben vor Sachwerten: Fahrzeug sofort verlassen, idealerweise entgegen der Windrichtung.
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Notruf 112: Unbedingt angeben, dass es sich um ein Elektrofahrzeug handelt.
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Rauchgase vermeiden: Halten Sie Abstand, atmen Sie keine Dämpfe ein.
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Tiefgaragen besonders gefährlich: Rauchgase können sich stauen – Lebensgefahr und Gefahr für die Gebäudestatik!
Tipp: Integrieren Sie Notfallübungen in Ihre regelmäßigen Unterweisungen. Nur wer vorbereitet ist, kann im Ernstfall richtig reagieren.
Sichere Lagerung von Akkus und Fahrzeugen
Akkus – insbesondere defekte – dürfen nicht unbeaufsichtigt oder in der Nähe von brennbaren Materialien gelagert werden. Verwenden Sie geeignete Sicherheitsboxen und setzen Sie auf Überwachungssysteme.
Lesen Sie mehr zum sicheren Umgang mit Lithium-Ionen Batterien und Akkus und unseren Blog zum aktuellen Gerichtsurteil vom Juli 2024 zum Thema Akku-Brände.
Fazit: Elektromobilität sicher gestalten
Der Einsatz von Elektrofahrzeugen am Arbeitsplatz erfordert ein umfassendes Sicherheitskonzept. Von der Fahrzeugauswahl über Schulungen bis hin zu Notfallplänen – alle Maßnahmen müssen aufeinander abgestimmt sein.
Die wichtigsten Grundpfeiler:
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Gefährdungsbeurteilung & Unterweisungen
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Technische Prüfungen & Dokumentationen
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Organisation & Verantwortung
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Notfallmanagement & Brandprävention
KUECK Industries unterstützt Sie bei der sicheren Integration von Elektrofahrzeugen in Ihren Betriebsalltag – praxisnah, gesetzeskonform und auf Ihre individuellen Anforderungen abgestimmt.
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