Psychisches Trauma am Arbeitsplatz: Wie Unternehmen für den Notfall vorbereitet sein sollten

Ein psychisches Trauma am Arbeitsplatz kann jeden Betrieb treffen – plötzlich und unerwartet. Ob durch Gewalt, schwere Unfälle oder andere belastende Ereignisse: Seelische Verletzungen haben tiefgreifende Folgen für Betroffene und Unternehmen. In diesem Beitrag erfahren Sie, wie Sie sich gezielt vorbereiten, was im Ernstfall zu tun ist und wie wir von KUECK Industries Sie dabei unterstützen können.
Warum psychische Traumata am Arbeitsplatz ein ernstes Thema sind
Psychische Belastungen gehören zu den größten Gesundheitsrisiken in der modernen Arbeitswelt. In besonderen Ausnahmesituationen kann daraus ein psychisches Trauma entstehen – mit schwerwiegenden Folgen wie Angststörungen, Depression oder posttraumatischer Belastungsstörung (PTBS).
Was viele Unternehmen unterschätzen: Ein einziges traumatisches Ereignis kann ausreichen, um Mitarbeitende langfristig aus dem Arbeitsleben zu reißen. Umso wichtiger ist es, auf solche Notfälle vorbereitet zu sein – organisatorisch, technisch und menschlich.
Was ist ein psychisches Trauma?
Ein psychisches Trauma ist eine seelische Verletzung, ausgelöst durch ein erschütterndes Erlebnis. Dazu zählen unter anderem:
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schwere Arbeitsunfälle
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Bedrohung oder Gewalt am Arbeitsplatz
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das Erleben von Tod, Leid oder Übergriffen
Typische Reaktionen reichen von Panik, Zittern und innerer Unruhe bis hin zu emotionaler Taubheit. Während manche Betroffene sich schnell erholen, entwickeln andere anhaltende Symptome wie Schlafstörungen, Rückzug, Vermeidungsverhalten oder Angstzustände – insbesondere dann, wenn keine schnelle Hilfe erfolgt.
💡 Wichtig zu wissen: Tritt das Ereignis während der Arbeitszeit oder auf dem Arbeitsweg auf, handelt es sich um einen Arbeits- oder Wegeunfall – mit Anspruch auf Unterstützung durch die gesetzliche Unfallversicherung (z. B. BG oder Unfallkasse).
Psychisches Trauma am Arbeitsplatz vorbeugen – mit Gefährdungsbeurteilung
Ein durchdachtes Notfallkonzept beginnt mit einer realistischen Gefährdungsbeurteilung. Die psychische Belastung – einschließlich potenzieller traumatischer Ereignisse – muss als Bestandteil jeder professionellen Analyse berücksichtigt werden.
Typische Fragen im Rahmen der Gefährdungsbeurteilung:
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Besteht ein Risiko für Gewalt, Überfälle oder schwerwiegende Unfälle?
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Sind Notrufsysteme oder gesicherte Arbeitsplätze vorhanden?
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Gibt es klare Abläufe für Krisensituationen?
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Wissen die Mitarbeitenden, wie sie sich verhalten sollen?
Vier Säulen zur Prävention psychischer Traumata:
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Technische Maßnahmen: Notrufsysteme, Videoüberwachung, sichere Zugänge
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Organisatorische Maßnahmen: Schulungen, Ablaufpläne, Meldeketten
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Personelle Maßnahmen: Ausgebildete Erstbetreuer:innen für psychische Erste Hilfe
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Unternehmenskultur: Offenheit gegenüber psychischen Belastungen und Führungskräfte, die Verantwortung zeigen
📌 Unser Tipp: Lassen Sie sich von den Arbeitsschutzexpert:innen bei KUECK Industries beraten. Wir analysieren Ihre Strukturen, erstellen Checklisten und helfen Ihnen, wirksame Notfallkonzepte zu entwickeln.
Erste Hilfe nach einem psychischen Trauma am Arbeitsplatz
Trotz aller Vorsorge kann es zum Ernstfall kommen. Dann zählt vor allem eines: schnelles, koordiniertes Handeln.
Schritt 1: Alarmierung und klare Abläufe
Ein Notfallplan muss regeln:
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Wer informiert wird (Führungskräfte, Ersthelfer:innen, Betriebsarzt etc.)
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Wie die Rettungskette funktioniert
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Welche externen Stellen hinzugezogen werden
💬 Wichtig: In vielen Regionen können über Rettungsleitstellen sogenannte Kriseninterventionsteams angefordert werden – speziell geschult für psychologische Erste Hilfe.
Schritt 2: Psychologische Erstbetreuung
Innerhalb der ersten 48 Stunden sollte eine stabilisierende Betreuung vor Ort erfolgen – durch ausgebildete Erstbetreuende oder externe Fachkräfte. Diese Maßnahme ist keine Therapie, aber sie senkt das Risiko langfristiger psychischer Schäden erheblich.
Typische Einsatzkriterien:
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Erlebte Bedrohung, Gewalt oder Tod
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Panik, Teilnahmslosigkeit, Zittern, Atemnot
👉Tipp: Richten Sie einen „Erstbetreuungskoffer“ ein – mit Wasser, Decken, Taschentüchern und Informationsmaterialien. So sind Sie jederzeit einsatzbereit.
Rückkehr, Rehabilitation & Unfallmeldung
Schritt 3: Rückkehr an den Arbeitsplatz
Die Rückkehrphase ist entscheidend. Sie sollte begleitet werden durch:
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Gespräche mit Vorgesetzten
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kollegiale Unterstützung
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ggf. medizinische Einschätzung oder Anpassung der Tätigkeit
Das Ziel: Eine wertschätzende und individuelle Wiedereingliederung, die langfristige Stabilität ermöglicht.
Schritt 4: Psychologische Rehabilitation
Wenn Symptome anhalten, helfen Unfallversicherungsträger mit:
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schneller Vermittlung in das Psychotherapeutenverfahren
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Reha-Management und stufenweiser Wiedereingliederung
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enger Begleitung durch Fachärzt:innen, Therapeut:innen und Betriebsmediziner:innen
Schritt 5: Meldung an die Unfallversicherung
Auch ohne gesetzliche Meldepflicht wird eine formlose Meldung empfohlen – etwa bei schweren Ereignissen mit psychischer Auswirkung. Nur so kann die Berufsgenossenschaft helfen und entsprechende Leistungen bereitstellen.
📄 Die DGUV-Information 206-017 bietet hilfreiche Unterlagen.
Fazit: Verantwortung beginnt mit Vorbereitung
Ein psychisches Trauma am Arbeitsplatz ist nicht planbar – aber seine Folgen sind mit guter Vorbereitung begrenzbar. Unternehmen, die rechtzeitig handeln, sichern nicht nur ihre Mitarbeitenden, sondern investieren in eine resiliente und zukunftsfähige Organisation.
Zentrale Maßnahmen auf einen Blick:
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Gefährdungsbeurteilung mit Fokus auf psychische Risiken
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Notfallplan für seelische Krisen
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Schulung und Ausstattung von Ersthelfer:innen
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Zusammenarbeit mit Fachkräften für Arbeitssicherheit, Betriebsmedizin und Unfallversicherung
✅ Sprechen Sie uns an – wir bei KUECK Industries unterstützen Sie mit maßgeschneiderten Lösungen für Prävention, Notfallmanagement und Wiedereingliederung.
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Wie bereitet sich Ihr Unternehmen auf psychische Notfälle vor? Haben Sie bereits Erfahrungen mit traumatischen Ereignissen im Betrieb gemacht?
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