Psychologische Ersthelfer: Unterstützung bei psychischen Belastungen am Arbeitsplatz
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz sind heute ein zentrales Thema im Arbeitsschutz. Hohe Anforderungen, ständige Erreichbarkeit und immer komplexere Aufgaben führen bei vielen Beschäftigten zu Stress, Überlastung oder sogar ernsthaften psychischen Erkrankungen. Genau hier kommen psychologische Ersthelfer ins Spiel: Sie sind geschulte Ansprechpartner im Unternehmen, die betroffene Mitarbeiter unterstützen und frühzeitig eingreifen können. In diesem Blogbeitrag erfahren Sie, warum die Einführung von psychologischen Ersthelfern unverzichtbar ist und wie sie in Ihrem Unternehmen zur Förderung der psychischen Gesundheit beitragen können.
Die regelmäßige Beurteilung der psychischen Gefährdungen gehört am Arbeitsplatz zu den Pflichten des Arbeitgebers nach § 5 Arbeitsschutzgesetz (ArbSchG). Unter anderem mit unserem Blog zu Gewalt am Arbeitsplatz haben wir das Thema ausführlich aufgegriffen. Die Rolle der psychologischen Ersthelfer wird dabei immer wichtiger. Die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) bietet in ihrer Information 208-053 „Psychische Belastungen bei der Arbeit“ umfassende Leitlinien, um Unternehmen bei dieser Herausforderung zu unterstützen. Ein zentrales Element dieser Leitlinien ist die Einführung von psychologischen Ersthelfern, die als erste Anlaufstelle für Mitarbeiter mit psychischen Belastungen dienen.
Warum braucht Ihr Unternehmen psychologische Ersthelfer?
Arbeitgeber sind gesetzlich verpflichtet, psychische Belastungen ihrer Mitarbeiter ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. Dies ist nicht nur ein moralisches Gebot, sondern auch eine klare gesetzliche Vorgabe gemäß § 5 ArbSchG und § 3 Abs. 1 Satz 3 der Arbeitsstättenverordnung (ArbStättV). Psychische Belastungen können das Wohlbefinden der Mitarbeiter erheblich beeinträchtigen und langfristig zu gesundheitlichen Schäden führen. Ein effektives System mit psychologischen Ersthelfern kann dabei eine entscheidende Rolle spielen.
Wie viele psychologische Ersthelfer braucht ein Unternehmen?
Es gibt keine feste Anzahl an psychologischen Ersthelfern, die ein Unternehmen bereitstellen muss. Die Notwendigkeit ergibt sich aus der Gefährdungsbeurteilung. Wichtig ist, dass genügend Mitarbeiter als psychologische Ersthelfer ausgebildet werden, um eine flächendeckende Betreuung sicherzustellen. Die DGUV empfiehlt, Mitarbeiter auszuwählen, die ein besonderes Interesse an psychischer Gesundheit zeigen und einfühlsam sowie vertraulich agieren können.
Ausbildung und Rolle der psychologischen Ersthelfer
Die Schulung der psychologischen Ersthelfer sollte in Zusammenarbeit mit spezialisierten Organisationen oder Psychologen erfolgen. Sie sollten sowohl theoretische Grundlagen als auch praktische Übungen umfassen, um die Ersthelfer optimal auf ihre Aufgaben vorzubereiten.
Psychologische Ersthelfer fungieren als erste Ansprechpartner für Mitarbeiter mit psychischen Belastungen. Ihre Aufgabe ist es, Anzeichen von Stress oder Überlastung frühzeitig zu erkennen und den betroffenen Kollegen erste Unterstützung zu bieten. Dabei sind sie keine Therapeuten, sondern bieten Orientierung und stellen den Kontakt zu Fachleuten wie Betriebsärzten von KUECK Industries oder externen Experten her.
Ein weiterer Aspekt ist die Sensibilisierung des Teams. Psychologische Ersthelfer tragen dazu bei, das Stigma um psychische Gesundheit abzubauen und das Thema im Unternehmen zu enttabuisieren. Regelmäßige Supervision und Fortbildung sind dabei unerlässlich, um ihre Fähigkeiten aktuell zu halten und die emotionale Belastung der Ersthelfer zu bewältigen.
Tipp: Sensibilisieren Sie Ihr Team für psychische Gesundheit
Neben der Ausbildung der psychologischen Ersthelfer ist es entscheidend, das gesamte Team für psychische Gesundheit zu sensibilisieren. Regelmäßige Unterweisungen, Informationsveranstaltungen oder die Integration in das betriebliche Gesundheitsmanagement fördern das Bewusstsein für dieses Thema und ermutigen Mitarbeiter, bei Bedarf Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Fazit: Psychologische Ersthelfer stärken die Gesundheit im Unternehmen
Psychische Belastungen am Arbeitsplatz sind eine ernsthafte Herausforderung, die nicht ignoriert werden darf. Psychologische Ersthelfer spielen eine entscheidende Rolle, um betroffene Mitarbeiter zu unterstützen und ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen. Die DGUV bietet mit ihrer Information 208-053 wertvolle Leitlinien, wie Unternehmen diese Herausforderung angehen können.
Arbeitgeber, die in die Ausbildung solcher Ersthelfer investieren, zeigen Verantwortungsbewusstsein und schaffen ein unterstützendes Arbeitsumfeld. Langfristig trägt dies zur Gesundheit, Produktivität und zum positiven Betriebsklima bei. Die Integration von psychologischen Ersthelfern ins betriebliche Gesundheitsmanagement stärkt das Unternehmen und macht es widerstandsfähiger gegen die Herausforderungen einer sich wandelnden Arbeitswelt.
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