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EMV: Elektromagnetische Verträglichkeit am Arbeitsplatz

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Die elektromagnetische Verträglichkeit (EMV) ist unverzichtbar für sichere Arbeitsplätze in einer Welt voller moderner Technologien. Elektromagnetische Felder (EMF) sind überall – von Maschinen bis zu Kommunikationsgeräten – und können ohne Schutzmaßnahmen gesundheitliche Risiken bergen. Als Arbeitgeber sind Sie gefragt, diese Gefahren zu erkennen, zu bewerten und durch geeignete Maßnahmen zu minimieren.

Warum ist EMV am Arbeitsplatz so wichtig?

EMV umfasst Maßnahmen, die sicherstellen, dass elektromagnetische Felder weder Mensch noch Maschine gefährden. Als Arbeitgeber sind Sie verpflichtet, Risiken zu erkennen, diese in Ihre Gefährdungsbeurteilung einzubeziehen und entsprechende Schutzmaßnahmen umzusetzen. Die rechtliche Grundlage hierfür bietet die Verordnung zum Schutz der Beschäftigten vor Gefährdungen durch elektromagnetische Felder (EMFV).

In diesem Beitrag erfahren Sie, was elektromagnetische Felder sind, welche Gefahren sie bergen und wie Sie mit einer gezielten Gefährdungsbeurteilung und wirksamen Schutzmaßnahmen ein sicheres Arbeitsumfeld schaffen.

Elektromagnetische Felder: Allgegenwärtig und vielseitig

Elektromagnetische Felder (EMF) entstehen überall dort, wo elektrischer Strom fließt oder Spannungen auftreten. Sie bestehen aus einer elektrischen und einer magnetischen Komponente und unterscheiden sich je nach Frequenz und Wellenlänge:

  • Niederfrequente Felder (0 Hz bis 100 kHz): Diese entstehen durch Hochspannungsleitungen, elektrische Geräte oder Schweißanlagen. Sie können elektrische Ströme im Körper erzeugen, die Nerven- und Muskelzellen reizen.
  • Hochfrequente Felder (100 kHz bis 300 GHz): Quellen wie Mobilfunkgeräte, WLAN oder industrielle Anwendungen können biologische Gewebe erwärmen und damit gesundheitliche Beeinträchtigungen hervorrufen.

Neben natürlichen Feldern wie dem Erdmagnetfeld sind künstlich erzeugte Felder oft stärker und stellen in vielen Industrien ein höheres Risiko dar.

EMV-Gefährdungsbeurteilung: Der erste Schritt zu mehr Sicherheit

Eine gründliche Gefährdungsbeurteilung ist unverzichtbar, um Risiken durch elektromagnetische Felder zu erkennen und zu minimieren. Der Prozess umfasst folgende Schritte:

  1. Identifikation der EMF-Quellen: Listen Sie alle Geräte und Anlagen auf, die elektromagnetische Felder erzeugen. Dazu gehören Maschinen, Hochspannungsleitungen, Bürogeräte und Kommunikationssysteme.
  2. Messung und Bewertung: Erfassen Sie die Feldstärken mithilfe geeigneter Messtechniken und vergleichen Sie diese mit den Grenzwerten der EMFV.
  3. Risikobewertung: Analysieren Sie, wie lange und intensiv Mitarbeiter den Feldern ausgesetzt sind. Berücksichtigen Sie dabei auch besondere Personengruppen, wie Träger von Herzschrittmachern.
  4. Dokumentation: Halten Sie alle Ergebnisse fest und aktualisieren Sie die Gefährdungsbeurteilung regelmäßig, insbesondere bei Veränderungen im Arbeitsumfeld.

Tipp: Bevor Sie loslegen, sprechen Sie mit Ihrer Fachkraft für Arbeitssicherheit. Diese kann Ihnen dabei helfen zu beurteilen, in welchem Umfang überhaupt eine Gefährdungsermittlung bei Ihnen im Unternehmen notwendig ist.

EMV-Schutzmaßnahmen: Technisch, organisatorisch, persönlich

Die Gefährdungsbeurteilung zeigt, ob und welche Schutzmaßnahmen erforderlich sind. Diese lassen sich in drei Kategorien einteilen:

1. Technische Schutzmaßnahmen

  • Abschirmung: Verwenden Sie spezielle Materialien, um elektromagnetische Felder zu blockieren oder zu reduzieren.
  • Abstand halten: Planen Sie Arbeitsplätze so, dass Mitarbeiter nicht unnötig nah an EMF-Quellen arbeiten.
  • Expositionszeit minimieren: Reduzieren Sie die Dauer, in der Mitarbeiter den Feldern ausgesetzt sind.

2. Organisatorische Schutzmaßnahmen

  • Zeitplanung: Arbeiten in EMF-belasteten Bereichen sollten zeitlich optimiert werden.
  • Schulung: Informieren Sie Mitarbeiter über die Risiken und Schutzmaßnahmen.
  • Wartung: Kontrollieren Sie regelmäßig Anlagen und Geräte, um Risiken zu minimieren.

3. Persönliche Schutzmaßnahmen

  • Schutzkleidung: In speziellen Fällen kann der Einsatz von Schutzkleidung erforderlich sein.
  • Individuelle Ausrüstung: Schutzbrillen oder Gehörschutz können zusätzlichen Schutz bieten.

Fazit: EMV für einen sicheren Arbeitsplatz

Die elektromagnetische Verträglichkeit am Arbeitsplatz ist nicht nur ein Thema des Arbeitsschutzes, sondern auch eine Investition in die Gesundheit und Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter. Mit einer klaren Gefährdungsbeurteilung und gezielten Schutzmaßnahmen reduzieren Sie potenzielle Risiken und stärken gleichzeitig die Produktivität und Rechtskonformität Ihres Unternehmens.

Haben Sie Fragen zum Thema EMV? Die Experten von KUECK Industries stehen Ihnen mit Rat und Tat zur Seite, um Ihre Arbeitsplätze sicher und EMF-konform zu gestalten.

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